Orientierungskurse

Der Orientierungskurs ist, zusammen mit einem Sprachkurs, Teil des Integrationskurses des Bundes. Jeder Integrationskurs besteht aus einem Sprachkurs und einem Orientierungskurs. Ausländer*innen, die ab dem 01. Januar 2005 einen Aufenthaltstitel erhalten haben (Neuzugewanderte), müssen an einem Integrationskurs teilnehmen, wenn sie sich nicht auf einfache beziehungsweise ausreichende (abhängig vom jeweiligen Aufenthaltstitel) Art auf Deutsch verständigen können. Empfänger*innen von Arbeitslosengeld II können ebenfalls zur Teilnahme verpflichtet werden. Ein weiterer Grund für die Verpflichtung zur Teilnahme ist für die übrigen Zugewanderten die besondere Integrationsbedürftigkeit. Diese liegt zum Beispiel vor, wenn sie die Personensorge für ein in Deutschland lebendes minderjähriges Kind haben und sie sich nicht auf einfache Art auf Deutsch verständigen können und sich deshalb noch nicht in das Leben in Deutschland integrieren konnten. Ferner können Zugewanderte verpflichtet werden, die Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz beziehen. Spätaussiedler*innen, deutsche Staatsangehörige sowie Bürger*innen der Europäischen Union können nicht zur Teilnahme verpflichtet werden. Der Orientierungskurs umfasst 100 Unterrichtseinheiten. Er soll die Integration und Eingliederungsbemühungen von Ausländer*innen in das wirtschaftliche, kulturelle und gesellschaftliche Leben in Deutschland unterstützen. Im Orientierungskurs werden beispielsweise Kenntnisse über die deutsche Rechtsordnung, Geschichte und Kultur, Rechte und Pflichten in Deutschland, Formen des Zusammenlebens in der Gesellschaft sowie Werte, die in Deutschland wichtig sind, zum Beispiel Religionsfreiheit, Toleranz und Gleichberechtigung von Frauen und Männern, vermittelt. Der Orientierungskurs schließt mit dem Abschlusstest „Leben in Deutschland“ ab.